KV Operateure


Unterscheidung nach Leistungen

Unter KV-Operateuren versteht man Gesellschaften, die bei der Güterbeförderung an der Schnittstelle zwischen den KV-Verkehrsträgern stehen. Die Kombination Schiene-Straße weist schematisch zwei Typen auf:

  • Operateure, die eine Leistung von Terminal zu Terminal anbieten.
    dazu erwerben sie die notwendige Traktion bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen und meistens erhalten sie über diese durch die Zuteilung der Trassen Zugang zur Infrastruktur/Schiene und können mit dem Umschlag in den Terminals und den erforderlichen Frachtdokumenten ihren Kunden, den Straßentransporteuren, den Spediteuren und den Logistikunternehmen eine integrierte Serviceleistung anbieten. Diese wiederum sind für die Auflieferung der Ware am Ausgangspunkt und die Abholung am Ziel zuständig.
    Dieser Typ ist bei den KV-Operateuren am weitesten verbreitet, die nicht mit ihren Kunden, die oft auch Anteilseigner sind, seitens der Straße in Wettbewerb treten wollen.
  • Operateure, mit Angebot der kompletten Transportkette von „Tür-zu-Tür“, d.h. vom Verlader zum Endkunden; dies umfasst dann ebenfalls den Vor- bzw. Nachlauf auf der Straße zu und von den Terminals.

Unterscheidung nach beförderten Ladeeinheiten

Lange Zeit konnte man aufgrund ihrer Kapitalverteilung und der Art der beförderten Ladeeinheiten eine andere Unterscheidung zwischen den KV-Operateuren vornehmen:

  • Die Gesellschaften für Kombinierten bzw. Huckepack-Verkehr: das sind Privatunternehmen, in denen die Straßentransporteure und Spediteure oder deren Verbände den größten Anteil am Kapital besitzen und die nationale Eisenbahngesellschaft meistens einen Minderheitsanteil. Diese Gesellschaften transportieren vor allem Wechselbehälter oder Sattelauflieger.
  • die sogenannten „Container-Gesellschaften“ die aus den traditionellen nationalen Eisenbahnverkehrsunternehmen entstanden sind und sich auf den Transport von Seecontainern (ISO-Container) ins Hinterland spezialisiert hatten. Sie wurden auf nationaler Ebene gegründet, so wie CNC in Frankreich (heute Naviland Cargo) oder Transfracht (Deutschland) oder durch einen Zusammenschluss von europäischen Eisenbahnunternehmen, wie bei Intercontainer.

 

Durch die Liberalisierung, die seit 1991 auch im Schienengüterverkehrsmarkt zur Wirkung kommt, verliert diese Unterscheidung mehr und mehr an Bedeutung.

Die KV-Operateure sind keine einfachen Zwischenhändler; sie leisten einen bedeutsamen Beitrag zum KV-Service, indem sie eine sehr große Anzahl notwendiger spezieller Wagons (±13.000 für die UIRR-Gesellschaften) bereitstellen sowie Unterstützung in den Umschlagterminals (in bestimmten Fällen als deren Besitzer), die Dokumentation, Computerreservierung und –Überwachung der Sendungen ihrer Kunden anbieten.